Bienenkönigin (Rot für 2018) mit ihrem Hofstaat

Der Imker beschäftigt sich mit der Haltung, Vermehrung und Züchtung von Honigbienen sowie mit der Produktion von Honig und weiterer Bienenprodukte. Wirtschaftlich relevanter ist heute die Bestäubungsleistung der Honigbienen in der Landwirtschaft als Nebenprodukt der Imkerei. Imker ist eine Wortzusammensetzung aus dem niederdeutschen Begriff Imme für „Biene“ und dem mittelniederdeutschen Wort kar für „Korb, Gefäß“. Ein Imker braucht keine spezielle Ausbildung, in den deutschsprachigen Ländern absolvieren aber die meisten Neu-Imker einen Grundkurs.
Der Imker hält seine Bienenvölker in künstlichen Nisthöhlen, den Bienenstöcken, in denen Brutnest und Honigvorräte vor Witterungseinflüssen und den Räubereien anderer Tiere geschützt sind.
Im Altertum imitierten die Imker die natürlichen Baumhöhlen der Honigbienen mit Tonröhren, Klotzbeuten aus Holz, geflochtenen Strohkörben und Bienenstöcken aus anderen Materialien. Nachteil dieser Behausungen war, dass bei der Honigernte ein Teil des Wabenwerkes der Bienen herausgeschnitten und damit zerstört wird. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dieser Stabilbau durch den sogenannten mobilen Wabenbau in Magazin-Beuten ersetzt. Dadurch kann der Imker einerseits ertragreiche Trachten anwandern, andererseits kann er den Honig sowie Pollen und Propolis schonend ernten, ohne in die natürlichen Abläufe eines Bienenvolkes einzugreifen. Die mobilen Wabenrähmchen ermöglichen es zudem, Bienenvölker künstlich zu vermehren (Ablegerbildung) sowie stärkere und schwächere Völker zugunsten einer optimalen Ernte aneinander anzugleichen.
Der Imker produziert mit dem Honig ein Lebensmittel und ist damit in den deutschsprachigen Ländern der strengen Lebensmittelgesetzgebung unterstellt. Weitere Produkte sind Pollen und Propolis, die in therapeutischen Produkten Verwendung finden und ebenfalls der strengen Lebensmittelgesetzgebung unterstehen. Die Produktion von Bienenwachs unter anderem für Kerzen hat gegenüber früheren Jahrhunderten an Bedeutung verloren.
Honigbienen sind die wichtigsten Bestäuber von Blütenpflanzen. Neben der ökologischen Bedeutung der Honigbienen als Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen hat die Imkerei einen großen ökonomischen Nutzen für die Landwirtschaft, wo sie den Ertrag und die Qualität von Obst und Gemüse erhöht. Der jährliche volkswirtschaftliche Nutzwert der Honigbiene wird in Deutschland auf vier Milliarden Euro, in der Schweiz auf 330 Millionen Franken geschätzt, wobei rund drei Viertel auf die Bestäubungsleistung von Obst und Beeren, und ein Viertel auf die Honigbienenprodukte entfallen.
Wegen ihrer Bestäubungsleistung ist die Honigbiene nach Rind und Schwein weltweit das drittwichtigste Nutztier in der Landwirtschaft. Für die Bestäubungsleistung erhält der Imker heute in den meisten Regionen der deutschsprachigen Länder (im Gegensatz zum Beispiel zu den USA) noch keinen Gegenwert.
Bienenzucht
Synonym wird auch der Begriff Bienenzüchter anstatt Imker verwendet. Im strengeren Wortsinn züchten aber nur die wenigsten Imker tatsächlich ihre Bienen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die natürliche Begattung von jungen Königinnen unkontrollierbar in der Luft stattfindet.
Dabei sind mehrere Drohnen aus einem Einzugsgebiet von etwa hundert Quadratkilometern beteiligt. Was die Imker aber durchführen, ist eine gezielte Königinnenvermehrung, wobei sie ihr Ausgangsmaterial immer wieder, nach einigen wenigen Generationen, von Mutterstationen oder Züchtern beziehen. Zur Verbesserung des genetischen Materials gibt es Belegstellen.
Eine weitere Methode zur gezielten Auslese ist die künstliche instrumentale Besamung von Bienenköniginnen (unter dem Mikroskop). Eine Erleichterung bei der instrumentellen Besamung könnte dadurch erreicht werden, dass in Zukunft Bienensperma konserviert werden kann. Es wären dann nicht mehr lebende Drohnen für diesen Vorgang notwendig und Hemmnisse in Bezug auf strenge Seuchenhygiene-Bestimmungen würden entfallen.
Quelle: Wikipedia