Am 28. Oktober 2021 stellte der Kreisvorsitzende der Imker im Landkreis St. Wendel e.V., Karl-Heinz Seegmüller, die mit finanzieller Unterstützung des Landkreises St. Wendel, der Sparkassenstiftung und der Wendelinus Stiftung neu erworbene Wanderausstellung „Wildbienen“ in den Räumlichkeiten der KuLanI auf dem Wendelinushof in St. Wendel vor.

Im Beisein des Landrats Herrn Udo Recktenwald, von Herrn Klaus-Dieter Schmitt (Sparkassenstiftung) und Frau Nadine Gramlich (Wendelinusstiftung), interessierten Imkerinnen und Imkern, Lehrpersonal sowie weiteren Wildbienenfreunden schilderte Seegmüller, wie die Wanderausstellung ihren Weg von Rottenburg am Neckar in den Landkreis St. Wendel und somit in den Besitz des Verbandes der Imker fand.

Meinrad Lohmüller, Initiator und Autor dieser Ausstellung, sei seit über 30 Jahren im Wildbienenschutz in Baden-Württemberg aktiv und habe diese Ausstellung gemeinsam mit schwäbischen Fachleuten dort sehr erfolgreich für die Naturschutzbildung eingesetzt. Lohmüller sei auf das von Imkerpaten des Kreisverbandes betreute Gemeinschaftsprojekt „Bienen in Grund und Förderschulen“ aufmerksam geworden, habe den Kontakt gesucht und die Ausstellung als inhaltliche Weiterführung dem Verband angeboten. Da die Imker sich nicht nur um ihre Honigbienen, sondern auch um deren „wilden Verwandten“ bekümmerten, habe der Kreisverband der Imker nicht nein sagen können, und nachdem die Finanzierung geklärt war, habe man die Ausstellung von Rottenburg ins Sankt Wendeler Land holen können.

Viele Menschen verwechseln Honig- und Wildbienen und befürchten, dass Wildbienen auch „stechen“ – dies stimmt allerdings nicht. Vielmehr haben die kleinen Insekten wichtige Funktionen im Naturhaushalt und für die Bestäubung von vielen Kultur- und Wildpflanzen. Im Gegensatz zu Honigbienen leben die meisten Wildbienen solitär – als „Einsiedler“. In Deutschland gibt es rund 580 Wildbienenarten, doch der Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten wird knapp. Es fehlt an Nahrung – geeignete Blühpflanzen als Nahrungsquellen finden sich immer seltener – und ebenso an Nistmöglichkeiten: viele Wildbienenarten graben ihre Brutröhren in offene Bodenstellen, andere brauchen hohle Stängel oder wurmstichiges Holz oder leere Schneckenhäuser. Doch wo finden unsere Wildbienenarten noch solche Bedingungen vor?

16 informativ und mit vielen Fotos ansprechend gestaltete Stelltafeln erläutern Ansprüche und Leben verschiedener Wildbienenarten, darunter auch Hummeln und Hornissen, zahlreiche Exponate zum Thema „artgerechte und erprobte Nisthilfen“ bzw. Aufklärung über „nicht geeignete Nisthilfen“ geben Praxisanregungen für Schulprojekte, aber auch für den eigenen Garten.

Landrat Recktenwald betonte das große Engagement für den Erhalt von Biodiversität im Lebensraum der Honig- aber auch der Wildbienen. Der Landkreis arbeite gemeinsam mit den Imkern sehr erfolgreich in mehreren Projekten, unter anderem auch im „Naturstadtprojekt“ Wildbienenschulen im Landkreis St. Wendel, wofür die Ausstellung sehr gut eingesetzt werden könne.

Die Ausstellung ist weiterhin interessant für alle Insektenfreunde und Naturinteressierte, die sich im Insektenschutz engagieren möchten und z. B. auch in ihrem eigenen Garten oder in ihrer Gemeinde eine Aktion für Wildbienenschutz starten wollen. Nicht jede Nisthilfe, die im Handel erhältlich ist, erfüllt ihre Funktion – die Ausstellung zeigt, was hier zu beachten ist.

Die Ausstellung kann bis Ende November zu den üblichen Öffnungszeiten der KuLanI-Geschäftsstelle besucht werden. Sie steht interessierten Schulen und Gruppen im Landkreis St.Wendel zur Verfügung und kann – praktisch verstaut in einem Zweiachs-Anhänger – ausgeliehen werden. Bei Interesse melden Sie sich bitte beim 1. Vorsitzenden der Imker im Landkreis St. Wendel, Karl-Heinz Seegmüller unter seemuekh@gmail.com