Solange es Imker gibt wird es immer auch Honigbienen geben: hegen und pflegen, bewahren und schützen wir doch als Bienenhüter diese, um die Völker gesund und vital zu erhalten.

Doch was ist mit den „wilden“ Verwandten unserer Honigbienen?

Wildbienen als Blütengäste
Wildbienen als Blütengäste

In Deutschland gibt es (noch) über 550 verschiedene Wildbienenarten, die meisten leben nicht wie die Honigbiene in großen Staaten zusammen, sondern allein (solitärlebend) und bauen für ihren Nachwuchs jeweils eigene Nestkammern. 75 Prozent aller Wildbienenarten graben Neströhren in die Erde, der Rest sucht sich Pflanzenhalme oder nutzt Fraßgänge von Käfern im Holz.

Wildbienen sammeln Pollen ausschließlich zum Eigenbedarf und als Nahrung für den Nachwuchs, indem sie ihn in einer Brutzelle einlagern. Wenn ausreichend Nektar und Pollen angesammelt sind, wird ein Ei ablegt und die Brutzelle verschlossen – in einer Röhre können mehrere Brutzellen hintereinander angelegt werden.

Aus dem Ei schlüpft die Bienenlarve, die sich dann vom angesammelten Proviant ernährt, sich in einem Kokon verpuppt und zur ausgewachsenen Biene entwickelt. Die erste Biene am Ausgang der Brutröhre – meist ein Männchen – durchbricht im Frühjahr des nächsten Jahres den Verschluss. Die weiblichen Bienen folgen 1 – 2 Tage später und starten mit den vor den Brutröhren schwärmenden Männchen den Hochzeitsflug. Anschließend beginnt für die Weibchen die Arbeit – sie sorgen für die neue Nachkommenschaft.

Viele Wildbienen-Arten sind auf jeweils eine bestimmte Pflanze als Nahrungsquelle angewiesen (Pollenspezialisten). Verschwinden diese Pflanzen, verschwinden auch die darauf spezialisierten Wildbienenarten.Auch Hummeln zählen zu den Wildbienen, leben allerdings – genauso wie die Honigbienen – in einem Volk zusammen. Dies reicht in der Größe aber längst nicht an diese heran, zählt es je nach Hummelart (in Deutschland gibt es rund 40 verschiedene) meist etwa 50 bis 600 Arbeiterinnen und Drohnen bei einer Königin.

Hummeln sind – wie alle Wildbienen – wichtige Bestäuber in der Natur aber auch in der Landwirtschaft und im Gartenbau. Sie fliegen im Frühling bereits bei kühlen Temperaturen um 5 Grad, auch Regen macht ihnen nichts aus.

Unsere Honigbienen sind hingegen erst ab einer Außentemperatur von mindestens 12° C und Sonnenschein aktiv.

Um nun auch Kenntnisse zur Lebensweise und Biologie der Wildbienen vermitteln zu können – als Ergänzung und Weiterentwicklung zu unserem Schulprojekt „Bienen in Grund- und Förderschulen“ – hat der Kreisverband das Angebot einer seit über 30 Jahren aktiv im Insektenschutz tätigen Arbeitsgruppe „Projekt Wildbienenschutz Rottenburg“ angenommen. Mit finanzieller Unterstützung des Landkreises St. Wendel, der Sparkassenstiftung und der Wendelinus Stiftung hat der Kreisverband eine von den schwäbischen Fachleuten konzipierte Wanderausstellung erworben, die seit Jahren aktiv für die Naturschutzbildung eingesetzt wurde. Herr Meinrad Lohmüller, der Initiator und Autor dieser Ausstellung, wurde auf unser Schulprojekt „Bienen in Grund und Förderschulen“ aufmerksam und suchte den Kontakt, um uns die Ausstellung als inhaltliche Weiterführung anzubieten.

Die 16 informativ und mit vielen Fotos ansprechend gestalteten Stelltafeln beschreiben Vielfalt und Lebensweise von „Wildbienen, Hummeln und Hornissen“. Tipps zum Schutz und zur Förderung der Arten, sowie zahlreiche Exponate zum Thema „artgerechte und erprobte Nisthilfen“ bzw. Aufklärung über „nicht geeignete Nisthilfen“ geben Praxisanregungen auch für den eigenen Garten.

Die Wanderausstellung steht gegen einen Obolus interessierten Schulen und Gruppen im Landkreis St.Wendel zur Verfügung und kann – praktisch verstaut in einem Zweiachs-Anhänger – ausgeliehen werden. Bei Interesse melden Sie sich bitte beim 1. Vorsitzenden der Imker im Landkreis St. Wendel, Karl-Heinz Seegmüller unter seemuekh@gmail.com

Zu den abgebildeten Tafeln (ca. 1,50 x 0,90m) gibt es noch 12 „Andere“ …neugierig geworden?

Inhalte der restlichen Tafeln

Das Nest der Mauerbiene

Weitere Bewohner von künstlichen Nisthilfen

Die Obstbestäubung nachhaltig sichern

Wohnraum für Wildbienen

Ungeeignete Nisthilfen aus dem Handel

Hummeln – friedlich brummende „Pelztiere“ (2 Tafeln)

Wer bin ich? Hummeln erkennen und bestimmen – Häufige Hummelarten im Siedlungsbereich

Hornissen – friedliche Brummer (2 Tafeln)

Wildbienen brauchen unsere Hilfe